Herbstsynode des EKMB am 16. November 2024

Herbstsynode des EKMB am 16. November 2024

 

Am 16. November 2024 trafen sich 47 Synodale zur Herbstsynode des Ev. Kirchenkreises Mittelmark-Brandenburg auf dem Jakobs-Hof in Beelitz.

 

Generalsuperintendent Kristóf Bálint hielt die Andacht und berichtete anschließend über erste Eindrücke aus der Visitation des Kirchenkreises im Herbst 2024.

 

Anlass der Visitation war die beginnende Neuordnung des Kirchenkreises in Pastorale Räume, die von der Kirchenleitung als zukunftsweisend angesehen wird. Der Generalsuperintendent dankte allen Beteiligten für die freundliche Aufnahme und herzliche Atmosphäre während der Gespräche. Er lobte das Bemühen, die Prozesse voranzubringen ohne Druck auszuüben und mahnte an, den Organisationsaufwand sowie die Gremien zu begrenzen. Dabei müssen Identitätsräume, Gestaltungsräume und Strukturräume unterschieden und in den Blick genommen werden.

 

Anschließend berichtete Daniel Hörsch, sozialwissenschaftlicher Referent der Evangelischen Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung (midi) unter dem Titel „Und jetzt: Wie weiter?“ über Konsequenzen aus der 6. KMU (Kirchen-Mitgliedschafts-Untersuchung) für die kirchliche Praxis.

 

Kirchen-Mitgliedschafts-Untersuchungen haben in der EKD eine lange Tradition. Sie helfen, auch langfristige Veränderungen in den Einstellungen der Kirchenmitglieder zu erfassen. Im Herbst 2022 wurden dazu 5282 Personen befragt, diesmal - im Unterschied zu früheren Untersuchungen - Christen aller Konfessionen und Konfessionslose. Als Konsequenz aus den Ergebnissen der Befragung nannte Herr Hörsch folgende Postulate:

Kirche sollte auftragsgemäß (d. h. von Gott sprechend), lebensweltorientiert (d. h. den Bedarf der Menschen erspürend) und ressourcenbewusst (d. h. unter Berücksichtigung dessen, was wir leisten können) handeln. Dabei sollte sie anlassbezogen (Lebensübergänge begleiten) und bedarfsorientiert (Segnungen, Bedürfnis nach Spiritualität) vorgehen sowie der Vielfalt Rechnung tragen (d. h. neben klassisch-liturgischem Vorgehen auch neue Ansätze ausprobieren).

 

In seinem Bericht erinnerte Superintendent Thomas Wisch an den Mauerfall vor 35 Jahren. Daraus habe man lernen können, dass auch aus kleinen Bewegungen heraus Geschichte bewegt werden kann. Daraus lasse sich Hoffnung und Zuversicht schöpfen für die Kirche trotz abnehmender Kirchenmitgliederzahlen. Er wies auch darauf hin, dass das kreiskirchliche Verwaltungsamt finanziell und personell auf neue Füße gestellt werden muss. Die Ehrenamtsakademie hat ihre Arbeit aufgenommen und u. a. acht Lektoren in einem Wochenendseminar dazu befähigt, die Austeilung des Abendmahles zu leiten. Auch damit ist der Kirchenkreis ein Vorreiter. Im kommenden Jahr ist die offizielle Eröffnung des Kirchenkreiszentrums für Mai 2025 geplant. Der Ältestentag im Februar 2025 sowie die kommende Frühjahrssynode im März 2025 können voraussichtlich schon im Kirchenkreiszentrum stattfinden. Der Superintendent erinnerte auch an die GKR-Wahlen im November 2025 und daran, schon jetzt Kandidaten dafür zu gewinnen.

 

Es folgte die Vorstellung des „Wegweisers durch den EKMB“ durch die stellvertretende Superintendentin Susanne Graap, an dem neben den Mediatorinnen Cornelia Stauß und Martina Rohrbach eine große Steuerungsgruppe mitgearbeitet hat. Der Wegweiser macht Strukturen, Verantwortlichkeiten und Entscheidungswege im Kirchenkreis transparent. Er ist nicht abgeschlossen, sondern es müssen fortlaufend Veränderungen eingepflegt werden. Der Wegweiser wird in Kürze auf der Homepage des Kirchenkreises veröffentlicht.

 

Die Herbstsynode endete mit ersten Bildern vom fast fertiggestellten Kirchenkreiszentrum und dem Ausblick, dass der Kostenrahmen eingehalten werden kann sowie mit Gebet und Reisesegen.

 

Dr. Claudia Busse-Engelhardt
Vizepräses des EKMB

 

 

 

Foto:

Herbstsynode_EKMB_1-Foto_Andrea_Molkenthin

v.l.n.r. Generalsuperintendent Kristóf Bálint, Präsidium: Stefan Köhler-Apel, Oliver Notzke, Claudia Busse-Engelhardt

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