Der Tag begann in der historischen Klosterkirche Lehnin mit einem bewegenden Festgottesdienst. Bischof Dr. Christian Stäblein stellte seine Predigt unter „Material, Geist und die Menschen, die ein und ausgehen.“ Dabei hob er die Bedeutung von Holz als nachhaltigem Baustoff hervor und verband das Neue mit der jahrhundertealten Steinbaukunst der Kirche. „Holz steht für Lebendigkeit und die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen“, so Stäblein, der auch die Bauleute mit einem herzlichen dreifachen Hoch ehrte. „Kosten und Bauzeit sind im Rahmen geblieben. Die Lehniner sollten nächstes Mal den Flughafen bauen“, fügte er humorvoll dazu.
Von der Klosterkirche zum neuen Zentrum: eine bunte Prozession
Nach dem Gottesdienst führte eine farbenfrohe Prozession – angeführt von Mitgliedern des Kreiskirchenrats mit Kerze, Kreuz und Parament – den feierlichen Übergang vom alten Sitz am Kloster Kirchplatz zum neuen Standort in der Goethestraße 14 symbolisch durch die Straßen von Lehnin. Luftballons in allen Farben begleiteten den Umzug, der die Verbundenheit der Gemeinschaft sichtbar machte.
Die stellvertretende Superintendentin Susanne Graap erinnerte daran, dass Kirche stets unterwegs sei: „Wohin wir als christliche Gemeinschaft gehen, Gott geht mit. Heute gehen wir in das neue Zentrum unseres Kirchenkreises – mit Hoffnung, Zuversicht und Neugier.“
Offizielle Schlüsselübergabe
Die offizielle Schlüsselübergabe erfolgte durch Architekt Moritz Krekeler an den Hausherrn Superintendent Siegfried-Thomas Wisch. Der Präses des Kirchenkreises, Stefan Köhler-Apel, enthüllte das neue Schild des Zentrums. Bischof Stäblein segnete das Haus und lud alle ein, gemeinsam das Zeichen des Segens zu formen.
Von der ersten Idee bis heute
In einem moderierten Gespräch erzählten Siegfried-Thomas Wisch und Präses Stefan Köhler-Apel von den Anfängen des Projekts: Erste Ideen entstanden bereits 2014, konkrete Beschlüsse folgten ab 2017 – nicht ohne kontroverse Debatten in der Synode. Der Weg bis zur Umsetzung war geprägt von intensiven Diskussionen, aber auch von großer Beharrlichkeit.
Die Kirchengemeinde Lehnin gab mit dem Verkauf ihres ehemaligen Pfarr- und Gemeindehauses den Weg frei für den heutigen Standort.
Der Entwurf überzeugte früh durch seine Anmutung einer ländlichen Feldscheune – schlicht, vertraut und zugleich offen. Beim Richtfest markierte die Richtkrone einen emotionalen Meilenstein: Das Dach war gedeckt, der Innenausbau konnte beginnen.
Andrea Molkenthin, Baupflegerin des Kirchenkreises, hob die gute Zusammenarbeit der beteiligten Gewerke hervor. Trotz der Herausforderungen war das Miteinander immer lösungsorientiert. Die Einbindung regionaler Firmen und der Fokus auf Nachhaltigkeit unterstreichen den Anspruch, verantwortungsvoll für die Zukunft zu bauen.
Auch die Verbindung von Kirche und Diakonie war von Anfang an mehr als rein organisatorisch. „Ich bin fast beleidigt, wenn man uns auf die Mieterrolle reduziert“, sagte Claudia Wipfli, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks Potsdam-Mittelmark augenzwinkernd. „Wir sind Teil des Ganzen.“ Dr. Schön vom Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg betonte: „Erstmals in der Landeskirche arbeiten Kirche und Diakonie unter einem Dach. Beten und Handeln gehören zusammen.“
„Wir verstehen das Haus ausdrücklich als offenen Ort“, betonte Superintendent Wisch. „Als Kirche möchten wir Raum geben – für Ehrenamt, Diakonie, Kultur, Austausch und Begegnung über unsere eigenen Kirchentüren hinaus.“
Ein Tag voller Leben
Das Zentrum präsentierte sich am Eröffnungstag als lebendiger Treffpunkt: Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, die neuen Räume zu besichtigen, mit Mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen oder beim vielfältigen Nachmittagsprogramm mitzufeiern. Von Bastelangeboten, Kinderschminken, Bewegungsangeboten, Führungen sowie dem „Musikalischen Miteinander“ für Kinder und Erwachsene bis hin zum Musical „Auch du gehörst dazu“ wurde für alle Altersgruppen etwas geboten. Das musikalische Finale gestalteten Chor und Orchester mit Mendelssohns „Lobgesang“ in der Klosterkirche – als klangstarker Abschluss eines festlichen Tages.
Abschließend
Das Kirchenkreiszentrum Lehnin steht für eine Kirche, die mitten im Leben steht, Raum für Begegnung schafft und Zukunft gestaltet. Es ist ein Ort der Hoffnung, an dem Glaube, Diakonie und Gesellschaft miteinander verknüpft werden – ganz im Sinne der lebendigen Brücke zwischen Holz und Stein, Tradition und Moderne, Menschen und Gott.
Superintendent Wisch fasst den Tag mit Dankbarkeit und Ausblick zusammen:
„Wir haben mit diesem Haus nicht nur Räume eröffnet – sondern Perspektiven. Es soll ein Ort werden, der verbindet, ermutigt und inspiriert. Die Resonanz heute zeigt: Die Menschen sind bereit, diesen Ort mitzugestalten.“
Wunderbar gemacht
13:00 Uhr | Großer Saal |Kinder und Erwachsene singen und musizieren miteinander
Geigen, Celli, Querflöte, Blockflötenquartett, Klarinette, Mandolinen, Gitarren, Akkordeon, Klavier und allerlei Percussioninstrumente erklingen. Gespielt vom geübten Profi und engagierten Laien bis hin zu mutigen Anfängerinnen. Über 30 Sängerinnen und Sänger zwischen 5 und 70 Jahren bilden den Chor.
Unser Programm lädt zum Zuhören und Mitsingen ein!
Auf dem Programm stehen:
Alles jubelt, alles singt | Psalmen sind Lieder | Himmel, Erde, Luft und Meer | Allegro aus der Sinfonie Nr. 4 F-Dur (William Boyce) | Wer bringt den Fischen das Schwimmen bei |Schenke mir, Gott, ein hörendes Herz |
Children of Music (Leslie Searle) | Ja, ich bin wunderbar erdacht
Führungen mit Blick hinter die Kulissen
Ab 13:45 Uhr | alle 15 Minuten | Treffpunkt Eingang | Andrea Molkenthin und Team
Im Kirchenkreiszentrum sind an diesem Tag viele Bereiche geöffnet und frei zugängig. Wer aber gerne hinter verschlossene Türen schauen möchte, neugierig auf mehr Informationen zur Bauweise und Architektur ist und ein kleinwenig von der Geschichte erfahren möchte, ist herzlich zu den Führungen eingeladen.
Ab 13:00 Uhr | Rundum und im Kirchenkreiszentrum
Kinder schminken
Im Außenbereich am Eingang
Gesichtsbemalung von Blume bis Dino. Kinder (und Erwachsene) lassen sich mit Theaterschminke dekorieren und helfen damit den Festtag noch bunter und fröhlicher zu gestalten.
Kreiere Deinen eigenen Button
Im Außenbereich am Eingang
Nimm Deine eigene Orgel mit nach Hause
Besprechungsraum EG
Aus einem fertigen Bastelbogen können Kindern in wenigen Schritten eine Orgel basteln. Es braucht nur wenige Schritte beim falten, es muss nur ein Teil ausgeschnitten werden und die Orgel kann zusammen gesteckt werden. Wer möchte, kann die Orgel vorher noch bemalen.
Lego-Druckwerkstatt
Im Außenbereich am Eingang
In der Lego-Druckwerkstatt können Jung und Alt mit einfachen Mitteln kreativ werden. Auf Lego-Basisplatten erstellen die Teilnehmenden individuelle Designs aus flachen Legosteinen, die eingefärbt und anschließend gedruckt werden. Das unkonventionelle Material sorgt für tolle Ergebnisse!
Sack- und Ringwerfen
Im Außenbereich auf dem Rasen hinter dem Haus
"Auch du gehörst dazu"
15:00 Uhr | Großer Saal | Projekt "Eltern singen mit ihren Kindern"
Musik: Sonja Thomas und Rainer Buß Text: Sonja Thomas
Ein wunderschöner Garten. Alles grünt und blüht. Die Tiere leben zufrieden miteinander. Und dann… seltsame Geräusche ein komisches rascheln und huch. Was ist denn das? Wer kommt denn da durch die Gartentür…?! Und was wollen die Bäume fällen, den See zuschütten?!
Wie kann das weitergehen? Kommt, schaut es euch an und lasst es euch überraschen!
„Lobgesang“ Felix Mendelssohn
17:00Uhr | Klosterkirche Lehnin | Brandenburger Stadt- und Domchor und Gäste | Brandenburgisches Musikschullehrer Orchester | Solist:innen | Leitung: Christopher Skilton
Felix Mendelssohns »Lobgesang«, seine zweite Sinfonie, ist ein monumentales Werk, das mit der kraftvollen Kombination aus Chor und Orchester den jubelnden Lobgesang der Menschheit und die Größe des Göttlichen feiert. Mendelssohn schafft ein beeindruckendes Klangbild, das sowohl festlich als auch tief ergreifend ist.
Das Werk verspricht ein musikalisches Erlebnis von höchster Erhabenheit und Ausdruckskraft.
18:00 Uhr | Klosterkirche Lehnin | als Schlusspunkt des Tages
Superintendent Siegfried-Thomas Wisch richtet seine Worte an die Feiernden und spricht den Segen.