Dankbar über 750 Jahre Rietz

  • Gotteslob erklingt zum Festgottesdienst von Pfarrer Anselm Babin und den Bollmann-Musikanten

  • Elke Lehmann (li) und Brit Linke initiierten den Festgottesdienst.

Rietz feiert und das Gotteslob fehlt nicht. Pfarrer Anselm Babin zieht seinen Talar an, während er erzählt: „Den Gemeindeältesten war ein Festgottesdienst wichtig. Sie haben alles dafür Notwendige in die Wege geleitet und organisiert“, betont er voller Dankbarkeit. Aus dem Festzelt wird eine Kirche und anstatt der Orgel spielten die Bollmann-Musikanten „Großer Gott, wir loben Dich“.

750 Jahre Rietz zeugen von einer lebendigen Geschichte. Im Jahre 1273 verliehen die Markgrafen Otto und Albrecht von Brandenburg dem Zisterzienser Orden in Lehnin Güter rund um den Moorsee und die Hälfte des Hofes Retiz. Der Anfang des Dorfes Rietz begann durch die Kirche und seit dem 15. Jahrhundert steht sie sichtbar mitten im Dorf.

Ihr Glockenläuten ist bis heute Aufforderung zum Gebet. Daran knüpft der Festgottesdienst an. „An Gottes Segen ist alles gelegen“, stellt Babin in seiner Predigt heraus. „Was uns hält und trägt ist Gott, auch wenn wir es nicht merken“. Die Bauern, Müller, Bäcker, Fischer und Schepper (Schiffer) damals wussten besonders um den Segen, der ihr Überleben sicherte. Heute sind wir gerne mündig und unabhängig, wollen alles selbst machen und schaffen. Trotz Bränden, Kriegen und Zerstörungen besteht das Dorf und wurde auf wundersame Weise bewahrt. Bis heute steht die Kirche im Dorf und erinnert an dieses Vertrauen. Gott hält seine schützenden Hände über seine Welt. „Vielleicht zeigt sich dies daran, wenn die Bushaltestelle „Am Friedhof“ eines Tages wieder „An der Kirche“ heißt“, schmunzelt Babin. „Jedenfalls gibt es heute zum 750. Geburtstag allen Grund dankbar zu sein. Darum lasst uns feiern“!

Elke Lehmann, Ortschronistin und selbst Mitglied im Kirchengemeinderat, erzählt, wie Letzten Endes erst vor einem halben Jahr die Vorbereitungen für das Fest begannen. „Wir wollten sicher sein, dass das Datum auch stimmt. Es war knapp und viel Arbeit, aber es hat alles geklappt“. Sie war die Hauptorganisatorin für den Festumzug. „Es sollte mehr sein als ein normales Fest“, und setzte alles daran, die Chronik von Rietz im Umzug zu erzählen. Dies ist gelungen. Das ganze Dorf war auf den Beinen und hat alles gegeben. Sie lobt das gute Zusammenspiel mit der Ortsvorsteherin Petra Gorgas, den Vereinen, den vielen Engagierten, ohne die ein Fest wie dieses nicht stattfinden kann. „Und der Festgottesdienst, der war uns auch sehr wichtig“, erzählt sie strahlend und die vielen Gottesdienstbesuchenden gaben ihr Recht. „Es sind viel mehr gekommen, als ich gedacht habe“.

 An Gottes Segen ist alles gelegen!

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